Thomas Böckelmann: »2:0 für den gesunden Menschenverstand«

GASTKOMMENTAR

GASTKOMMENTAR | Ein Kommentar zur ersten Wahlrunde in Frankreich von Thomas Böckelmann, Leiter Portfoliomanagement bei Euroswitch.

Von Thomas Böckelmann, Euroswitch

Danke Niederlande! Danke Frankreich! Hohe Wahlbeteiligungen und ein mehrheitliches Bekenntnis zu Europa sind die positiven Ergebnisse nach den jüngsten Wahlen in den Niederlanden und dem gestrigen ersten Wahlgang zum französischen Staatspräsidenten. Nachdem in der vergangenen Woche die Wahlumfragen den zuvor unwahrscheinlichen Fall einer Rechtsaußen namens Marine Le Pen und eines Linksaußen namens Jean-Luc Mélenchon in der Stichwahl am 7. Mai denkbar erscheinen ließen, legten die europäischen Aktienmärkte den Rückwärtsgang ein.

Eine Stichwahl zwischen diesen beiden hätte in jedem Fall einen bekennenden Europa- und Eurofeind im höchsten Amt Frankreichs gekürt. Die nach dem angekündigten Austritt Großbritannien aus der EU mehr denn je benötigten integrativen Kräfte einer stabilen Achse Paris-Berlin wäre Vergangenheit, der Zerfall auf Raten unabwendbar geworden. Nun deutet vieles darauf, dass nach der Stichwahl am 7. Mai ein französischer Präsident namens Emmanuel Macron die europäische Idee nicht nur unterstützt, sondern mit wirtschaftlichem Sachverstand zu reformieren in der Lage ist.

Damit allein ist zwar noch kein Problem gelöst, weder die Jugendarbeitslosigkeit abgewendet noch die italienische Bankenkrise besiegt. Dennoch gibt es ein positives Signal, das wackelige Gebäude Europa zunächst zu stabilisieren. Dies sollte auch den Märkten wieder mehr Zuversicht verleihen – zumindest bis zu den nächsten europäischen Wahlterminen… In dieser Woche dürfen wir vermutlich erleben, wie die Europäische Zentralbank EZB auf ihrer Pressekonferenz am 27. April weiter Geschlossenheit verbreitet. Allez Europe!

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