PRESSEMITTEILUNG | M&G: Rückblick/Ausblick – 1 Jahr nach Entkopplung des Schweizer Franken.

14.01.2016 | Am 15. Januar 2015 hob die Schweizerische Nationalbank (SNB) überraschend die Kopplung des Franken an den Euro auf – mit dramatischen Folgen auf den Währungsmärkten. Wie hat die Schweizer Wirtschaft auf diesen Schritt reagiert? Die Experten von M&G Investments werfen einen Blick zurück.

Robust, aber nicht immun
„Die Schweizer Wirtschaft hat sich recht widerstandfähig gezeigt“, so Mario Eisenegger, Investment Specialist, Retail Fixed Income bei M&G Investments. „Trotzdem sind die Auswirkungen der Entscheidung der SNB an vielen Stellen zu spüren. Eine Exportnation kann eine massive Aufwertung der eigenen Währung nicht so ohne Weiteres wegstecken.“

Eisenegger sieht die wesentlichen Auswirkungen in den folgenden Bereichen:

Deflation: Die Schweiz erlebt seit fast vier Jahren Deflation, und die Entscheidung der SNB hat diesen Trend noch einmal verstärkt. Aktuell liegt das Teuerungsniveau bei -1,3 Prozent.

Arbeitslosigkeit: Während in der Eurozone die Arbeitslosigkeit sinkt, steigt sie in der Schweiz seit kurzem wieder – wenn auch ausgehend von einem niedrigen Niveau. Das schlägt sich auch im Index des Staatssekretariats für Wirtschaft der Schweiz für das Vertrauen der Schweizer in die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze nieder. Der Index ist zuletzt auf -18 gesunken, von -6 im Januar 2015 (der langjährige Durchschnitt liegt bei -9).

Tourismus: Nach Angaben des Schweizerischen Bundesamtes für Statistik sind 2015 im Vergleich zu 2014 die Übernachtungen europäischer Gäste in der Schweiz um gut 74.000 zurückgegangen, das entspricht einem Minus von 10,9 Prozent. Der Löwenanteil hiervon entfiel auf deutsche Reisende, hier beträgt der Rückgang sogar 15,1 Prozent.

Einkaufstourismus: Laut Credit Suisse haben die Schweizer 2015 um acht Prozent mehr Waren im Ausland erworben als 2014. Gegenüber dem Vorjahr musste der Schweizer Einzelhandel einen Absatzrückgang von 2,1 Prozent hinnehmen.

Vertrauen in die Zentralbank: Das Vertrauen der Schweizer in die SNB liegt heute um neun Prozentpunkte tiefer als noch vor einem Jahr. Dazu dürfte auch beitragen, dass die SNB vor kurzem einen Rekordverlust in Höhe von 23 Milliarden Franken melden musste – in erster Linie aufgrund von Abwertung der eigenen Devisenreserven.

Druck bleibt bestehen
Johann Schneider Amman, der neugewählte Bundespräsident, hob in seiner Neujahrsansprache die Bedeutung starker Schweizer Unternehmen hervor. „Aus unserer Sicht braucht die Schweizer Wirtschaft einen konkurrenzfähigen Franken“, sagt Eisenegger. Das werde allerdings kein einfaches Projekt für die SNB, ist er sicher: „Die EZB wird sich auch 2016 alle Mühe geben, den Markt zu stimulieren, und der niedrige Ölpreis dürfte die Inflation weiterhin im Schach halten.“



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