PRESSEMITTEILUNG | Jupiter AM Aktienausblick: Europa & Emerging Markets im Fokus.

Die Experten Cédric de Fonclare und Ross Teverson blicken auf die Aktienmärkte

Europäischer Aktienmarkt erfordert selektives Stock-Picking
von Cédric de Fonclare, Fondsmanager des Jupiter European Opportunities SICAV

Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten. Die Verzerrungen, die durch die Quantitative Easing Politik und das Niedrigzinsniveau verursacht wurden, haben bei fast allen Anlageklassen ihre Spuren hinterlassen. Anlegern, die verzweifelt auf der Suche nach Rendite waren, blieb deshalb nichts anderes übrig, als ein größeres Risiko in Kauf zu nehmen und dabei vor allem auf Aktienmärkte zu setzen. Diese Nachfrage hat die Aktienkurse auf breiter Front unter einen dauerhaften Aufwärtsdruck gesetzt, ohne dass dem entsprechend höhere Unternehmensgewinne gegenüberstehen.

Die expansive Geldpolitik hat den Aktienmärkten einen willkommenen Schub versetzt. Allerdings dürften sich die aktuellen Trends nur fortsetzen, wenn auch die Gewinne wieder stärker wachsen. Nach Jahren der Restrukturierung und Kostenkontrolle sieht es nun so aus, dass eine Gewinnverbesserung für europäische Unternehmen in den meisten Fällen nur über das Umsatzwachstum erfolgen kann.

In Europa hat das wirtschaftliche Umfeld Unternehmen eine günstige, aber fragile Ausgangslage verschafft. Die Einkaufsmanagerindizes haben neue Höchststände erreicht, ein moderates Wachstum des Bruttoinlandsprodukts war zu verzeichnen und wichtige Indikatoren wie das Kreditwachstum oder das Verbrauchervertrauen haben sich von ihren niedrigen Niveaus weiter erholt. Zudem wirken die historischen Bewertungen im Vergleich zu anderen Märkten angemessen und anders als in den USA haben die Gewinne gegenüber ihrem Höchststand von 2007 noch Aufholpotenzial. Rein vor diesem binnenwirtschaftlichen Hintergrund beurteilen wir die Aussichten für Europa positiv. Allerdings ist die Region nicht immun gegen das, was in der restlichen Welt passiert.

Das globale Wirtschaftswachstum sorgt weiter für Enttäuschung, wobei die Schwellenmärkte einen besonders schwachen Eindruck erwecken. Die Entwicklung Chinas von einem wachstumsstarken, exportorientierten Schwellenland hin zu einer Volkswirtschaft, die stärker am Binnenkonsum orientiert ist, war und wird nicht leicht sein. Die Tage, in denen das Land umfangreiche Infrastrukturinvestitionen tätigte, ohne sich große Gedanken über die Kapitalkosten zu machen, könnten bald gezählt sein. Dies wird zahlreiche Unternehmen in Europa belasten, allen voran jene aus dem industrie- und rohstoffbezogenen Sektor.

Diese Risiken sind für jeden sichtbar. In den letzten Jahren haben Anleger am europäischen Aktienmarkt defensive Titel mit starkem Wachstum und hohen Dividendenrenditen bevorzugt. So mancher Sektor, wie etwa der Nahrungs- und Genussmittelbereich, hat dabei massiv an Wert gewonnen – in einigen Fällen selbst dann noch, als das Wachstum schon schwächer wurde. Aus unserer Sicht bedeutet das, dass Aktien, die in der Vergangenheit vielleicht noch als risikoarm eingestuft worden wären, dies nun keineswegs mehr sind.

Als Stockpicker sind wir überzeugt, dass sich in einem solchen Umfeld vor allem ein selektiver Investmentansatz auszahlt. Wir streben dabei nach einem von Marktaufschlägen möglichst freien Portfolio von Unternehmen, die sich durch solide Bilanzen und eine bewährte Erfolgsbilanz auszeichnen und regelmäßig hohe Cashflows generieren. Prinzipiell kann niemand vorhersagen, was die Zukunft bringen wird. Wenn wir aber an unserem Investmentprozess festhalten, der uns seit mehr als zehn Jahren in den verschiedensten Marktbedingungen gute Dienste geleistet hat, sollten wir für unsere Kunden auch in Zukunft einen echten Mehrwert generieren können.

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Schwellenländer bieten weiter gute Wachstumsperspektiven
von Ross Teverson, Fondsmanager des Jupiter Global Emerging Markets Unconstrained SICAV

Das Jahr 2015 verlief für die Schwellenmärkte durchwachsen, da sich die Marktteilnehmer häufig stärker von unmittelbaren makroökonomischen Problemen leiten ließen als von den Fundamentaldaten der Unternehmen. Dies sorgte vor allem im dritten Quartal für Volatilität. Sorgen bereiteten den Anleger insbesondere die möglichen Auswirkungen höherer US-Zinsen, die Verschuldung und das Wachstum Chinas sowie der Druck, den die schwächeren Rohstoffnotierungen auf viele rohstoffexportierende Länder ausüben.

Diese Sorgen sind durchaus begründet. Allerdings dürfen wir auch nicht vergessen, dass die Zinserhöhung seitens der US-Notenbank Fed seit längerer Zeit erwartet wurde und daher bereits größtenteils in den Kursen von Schwellenländeraktien eingepreist sein sollte. Was China betrifft, so ist dort zwar die Unternehmensverschuldung in den letzten Jahren signifikant gestiegen; der Großteil dieser Lokalwährungsschulden entfällt jedoch auf Staatsbetriebe, sodass das Risiko für die Wirtschaft vermutlich ein geringeres ist, als es die Zahlen in den Schlagzeilen vielleicht nahelegen.

Die schwächeren Rohstoffnotierungen schließlich stellen für einige Länder eine echte Herausforderung dar, während andere profitieren. Dies gilt beispielsweise für Indien, wo der niedrigere Ölpreis der Regierung Spielraum für die Haushaltssanierung und die Senkung der Benzinsubventionen verschafft hat.

Als Schwellenmarktanleger, die einen Bottom-up-Ansatz gegenüber makroökonomischen Top-down-Einschätzungen zu Ländern und Regionen bevorzugen, stellen wir uns mit Blick auf 2016 folgende Frage: „Können wir zum heutigen Zeitpunkt in den Schwellenländern eine hinreichend große Zahl an interessanten und fehlbewerteten Aktien identifizieren?“ Die Antwort auf diese Frage lautet „ja“. Aus diesem Grund sind wir für die weitere Entwicklung unserer Schwellenländerfonds optimistisch gestimmt. Wir sehen eine Reihe von Titeln, die gerade eine positive Veränderung erfahren, was sich aber unseres Erachtens noch nicht im Aktienkurs ausdrückt. Zudem sind wir überzeugt, dass ein veränderungsorientierter Investmentansatz gut zu diesem schnelllebigen und vielfältigen Anlageuniversum passt.

China gehört weltweit zu den wichtigsten Märkten. Das Land steht zwar vor der Herausforderung, sein bis dato stark industriegeprägtes Wirtschaftsmodell (mit staatlichen Investitionen als Wachstumstreiber) auf den Binnenkonsum auszurichten. Trotzdem bleiben unsere Aussichten für viele chinesische Unternehmen zuversichtlich. Auf Unternehmensebene sehen wir erhebliche Unterschiede zwischen den Firmen, die den wirtschaftlichen Wandel ihres Landes annehmen können und auch davon profitieren werden, und jenen, die sich schwertun dürften. Diese Kluft wird vermutlich immer sichtbarer werden, je mehr die chinesische Regierung ihre Reformen weiter vorantreibt. Somit dürften sich auch die erwirtschafteten Erträge deutlicher zwischen diesen beiden Unternehmenskategorien unterscheiden.

Zum Schluss sei noch angemerkt, dass die Schwellenländerbewertungen in puncto Kurs-Buchwert-Verhältnis im Vergleich zu den historischen Werten derzeit relativ niedrig sind. Bei Bewertungen auf diesem oder einem ähnlichen Niveau konnten Anleger, die bereit sind, über kurzfristige Probleme hinauszuschauen, bisher häufig mit starken langfristigen Erträgen rechnen. Aus unserer Sicht haben sich durch die diesjährige Volatilität viele weitere Chancen bei überverkauften Titeln aufgetan, deren mittel- bis langfristige Aussichten nach wie vor vielversprechend sind. Da Aktien aus Schwellenländern zuletzt hinterherhinkten, sollten wir dort zudem Unternehmen finden können, die potenziell bessere Wachstumsperspektiven und dabei deutlich günstigere Bewertungen aufweisen als ihre Pendants in den Industrieländern.



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