PRESSEMITTEILUNG | Das US-Gesundheitsdienstleister-Unternehmen rückt nach, nachdem die Aktie des Kaffee(automaten)-Konzerns aufgrund eines Übernahmeangebots bald nicht mehr notieren wird. Mit einem Anstieg von rund 565% in den letzten 12 Jahren (seit Mai 2003) liegt der „grüne“ nx-25-Index rund 464 Prozentpunkte vor dem „konventionellen“ Benchmark-Index MSCI-World (+101%).

Wien, 3.1.2016 (oeko-invest). Vor 4 Wochen stieg die Aktie von Keurig Green Mountain um rund 74% auf knapp unter den von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann gebotenen Übernahmepreis von $ 92 pro Aktie, was rund USD 13,9 Mrd. für das Unternehmen entspricht. Die Keurig-Aktie – sie zählt mit einem Kursgewinn von über 5.000% (seit der Aufnahme in den nx-25 Anfang 2004) zu den 3 best-performenden Titeln im nx-25-Index – wurde mit 1. Januar 2016 durch die US-Aktie HealthSouth ersetzt.

Das 1984 gegründete Unternehmen HealthSouth Corporation (ISIN US4219243098, NYSE-Börsensymbol HLS, www.healthsouth.com) mit Hauptsitz in Birmingham/Alabama betreut in Rehabilitationszentren und anderen Gesundheitseinrichtungen – ambulant und stationär – dzt. jährlich über 700.000 Patienten. HealthSouth gehört mit rund 30.000 Beschäftigten und vielen Standorten in über 30 US-Bundesstaaten und Puerto Rico zu den grössten Netzwerken für Rehabilitation in den USA. Qualität und Kosteneffizienz wird auch im übernommenen Unternehmen Encompass Home Health and Hospice gross geschrieben, das mit rund 5.200 Mitarbeitern überwiegend in der Hauskrankenpflege tätig ist und 21 Hospize betreibt, vor allem für ältere und behinderte Patienten: rund 75% der Leistungen werden über Medicare abgerechnet, der öffentlichen US-Krankenversicherung, die alle Bürger über 65 bzw. solche mit akutem Nierenversagen in Anspruch nehmen können. Durch intensive Betreuung mit wochentäglich mindestens 3 Stunden Therapieprogramm verhilft man den Patienten in den Rehabilitationszentren schneller zu mehr Selbstständigkeit. Die Re-Hospitalisierungsquote ist bei HealthSouth laut jüngster Statistik um 16% geringer als im Branchenschnitt – bei im Schnitt kürzeren Aufenthalten und geringeren Kosten.

Mehrere Jahre lang – bis zu einer Hausdurchsuchung durch das FBI im 2003 – liess der Gründer und damalige CEO Richard M. Scrushy Bilanzen fälschen und gab überhöhte Gewinne bekannt, wobei die Steuern zeitweise den tatsächlich erzielten Gewinn überstiegen haben. Scrushy wurde zusammen mit seinem Finanzchef gefeuert, und es gelang, das Unternehmen vor der Insolvenz zu retten, u.a. mit einer Reorganisation und einem Reverse-Split (5:1) der Aktie, so dass die „neue“ Healthsouth-Aktie 2006 – 20 Jahre nach dem IPO 1986 – wieder an der New Yorker Börse notierte (im Oktober zu gut USD 22). Zur Steigerung der Eigenkapitalquote wurden in den Jahren danach Kliniken und andere (teilweise fremdfinanzierte) Beteiligungen verkauft, das gesund geschrumpfte Unternehmen – früher waren 50.000 Ärzte angestellt – kam wieder in ruhigeres Fahrwasser. Scrushy wurde – wie zeitgleich auch Don Siegelman, der frühere Gouverneur von Alabama – wegen Betrugs, Geldwäsche und Bestechung zu rund 7 Jahren Haft und Geldstrafen bzw. Schadenersatz verurteilt (er kam Mitte 2012 frei und lebt nun als Berater, Buchautor – “Building a Billion Dollar Company” – und Redner in Texas).

2014 stieg der HealthSouth-Umsatz auf USD 2,41 Mrd. (+6%), und das Vorsteuerergebnis um 0,8% auf USD 386,9 Mio. Der Jahresüberschuss fiel um 6,6% auf USD 215,7 Mio (vor allem aufgrund stark gestiegener Steuern). In den ersten 9 Monaten 2015 stieg der Umsatz – teils akquisitionsbedingt – um 27% auf USD 2,28 Mrd., der Reingewinn fiel um 23% auf USD 134,5 Mio (vor allem durch höhere Zinskosten – USD 98 Mio nach 83 Mio – und USD 20 Mio Buchverlust durch eine vorzeitige Schuldentilgung). Die Eigenkapitalquote betrug per 30.9.2015 – bei einer Bilanzsumme von rund USD 4,25 Mrd. – 18,6% (nach 18,2% Ende 2014).

Bei dzt. rund 91,44 Mio Aktien und einem Kurs von USD 34,81 (Hoch/Tief 2015 war 48,37/32,55) beträgt der Börsenwert rund USD 3,2 Mrd., was rund 108% des Umsatzes der letzten 4 Quartale (per 30.9.2015) entspricht. Bei einem Gewinn von USD 2,17 pro Aktie ergibt sich ein aktuelles KGV von 16, die Dividendenrendite betrug zuletzt 2,64%. Die Tagesumsätze an den Börsen NYSE und Nasdaq liegen meist bei USD 5 Mio bis 10 Mio, der Streubesitz bei rund 78%.

Über den nx-25:
Der nach ethisch-ökologischen Kriterien ausgewählte Aktienindex nx-25 enthält 25 nach Ländern und verschiedenen Branchen gestreute Aktien, die insgesamt eine Marktkapitalisierung von rund 180 Mrd. Dollar haben, von eBay und Tesla Motors (USD 33,0 Mrd. bzw. 31,4 Mrd.) bis zum kleinsten Titel EnerNOC (USD 0,12 Mrd.). Der „nx-25“ hat auch im Jahr 2015 wieder eine Outperformance erzielt (gegenüber dem „konventionellen“ Benchmark-Index MSCI-World lief er rund 7 Prozentpunkte besser), womit er im Langfrist-Vergleich (seit Mai 2003) mit +565% rund 464 Prozentpunkte vor dem MSCI World (+101%) liegt. 2015 waren die „Top 3“-Titel Vestas Wind Systems (+114%), Tomra Systems (+66%) und UmweltBank AG (+65%). Am stärksten im Minus lagen EnerNOC (-51%) und Kansas City Southern (-39%).

Die aktuelle Entwicklung des Index wird alle 2 Wochen im Printmedium „ÖKO-INVEST“ publiziert. Ein 1:1-Finanzprodukt mit den 25 Titeln des nx-25 gibt es dzt. noch nicht (für 2016 ist ein Indexinvestmentfonds geplant).

Über die ÖKO-INVEST-Verlags-GmbH:
Der Verlag mit Sitz in Wien gibt seit 1991 den 14-täglichen Börsendienst „ÖKO-INVEST“ heraus. Neben diesem nur im Abonnement erhältlichen 12-seitigen Newsletter (mit mehreren tausend Lesern, überwiegend in Deutschland) gibt der ÖKO-INVEST-Verlag jährlich seit 2001 – in Kooperation mit dem Münchner Finanzen-Verlag – das Sonderheft „Grünes Geld“ heraus, das über 700.000 Leser(innen) erreicht.

Der ÖKO-INVEST-Verlag hat neben den Öko-Aktienindices „NAI“ (1997 als „NAX“ gestartet) und „nx-25“ auch den aus 30 Solar-Aktien bestehenden Photon-Photovoltaik-Index (PPVX) entwickelt, der seit Anfang 2003 (mit +446%) rund 315 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index NYSE Arca Oil (mit +131%) liegt.



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