Guten-Morgen-Briefing, 3.11.2015

BRIEFING | Guten Morgen. Was beschäftigt die Märkte, die Medien und mich? Dieser Frage will ich an dieser Stelle regelmäßig nachgehen.

ulrich-w-hanke-boersianer-infoGestern Abend wollte ich die Serie Resurrection bei Amazon weiterschauen. Einen Tag zuvor war sie noch in Prime enthalten, also kostenlos. Nicht so gestern Abend. Wenn Amazon da mal nicht der Konkurrenz wie Netflix in die Karten spielt, kam das doch auch bereits mindestens bei der Serie Castle vor. Wer will schon mittendrin aus seiner Serie gerissen werden… Ein Versehen sei es gewesen, die Serie sollte aktuell gar nicht kostenlos angeboten werden, hieß es beim Kundenservice auf Anfrage und nach langem Warten in der Leitung. Prinzipiell ist das Streaming-Geschäft hart umkämpft, Werbung, Lizenzen und Eigenproduktionen kosten viel Geld, für Anleger sind die Streaming-Aktien deshalb eher kein Blockbuster. Ähnlich ergeht es übrigens auch dem Fitnesstracker-Hersteller und Apple-Watch-Konkurrent Fitbit, der gestern Zahlen meldete. Fitbit hat zwar seinen Umsatz mehr als verdoppelt, seine (Marketing- und F&E-)Kosten aber auch.



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Filmreif ist auch der Skandal bei VW. Täglich grüßt nicht das Murmeltier, sondern eine neue Meldung in Sachen Abgas. Jetzt sollen wohl auch die 3-Liter-Motoren, Porsche und Audi betroffen sein. Für VW-Fahrer kommt es aber noch dicker: Ein Gutachten im Auftrag des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen hat ergeben, dass VW rechtlich nicht verpflichtet ist etwa ein Ersatzwagen während der Reparatur oder Mängel im Anschluss an die Nachbesserungen in den Werkstätten zu zahlen. Autsch!

Hierzulande etwas untergegangen ist dagegen der Börsengang von Hewlett Packard Enterprise. Das Unternehmen wurde von HP Inc. mit dem klassischen Computer- und Druckergeschäft abgespalten. Das neue Unternehmen mit dem wachstumsstarken Schwerpunkt auf Dienstleistungen wird von der bisherigen Vorstandschefin Meg Whitman geleitet. Beide Aktien starten gut in die Börsenwoche. In den Startlöchern für einen Börsengang steht auch die Reederei Hapag-Lloyd, die heute den Ausgabepreis bekannt gibt und Freitag erstmals in Frankfurt notiert sein wird.

Makroökonomisch ist gestern der Einkaufsmanager-Index des ISM (Institute for Supply Management) in den USA von Bedeutung gewesen. Er fiel im Oktober leicht von 50,2 auf 50,1 Punkte. Das ist das niedrigste Niveau seit Mai 2013, hat sich die US-Wirtschaft doch zuletzt abgekühlt.

Wenngleich der Sieg der AKP bei den türkischen Parlamentswahlen positiv für die Finanzmärkte ist, ist das für die meisten Anleger ein Markt, bei dem sie aus gutem Grund draußen bleiben. Wer mitmischen will, der greift am besten zu einem Fonds. Der türkische Banken- und der Immobiliensektor sollen die besten Einstiegsoptionen bieten, so Erdinc Benli, Co-Head des Global Emerging Markets Equities Team bei GAM.

Die Unsicherheit der Anleger gegenüber dem chinesischen Aktienmarkt CSI300 steigt unterdessen auf ein 52-Wochenhoch, heißt es beim Kapitalmarktumfragespezialisten Sentix. Hohe Volatilität, also kräftige Kurschwankungen, dürften dem nun folgen.

Der Dax konnte die 11.000-Punkte-Marke gestern, an einem eher ruhigen Börsentag, mit einem Schlussstand von 10.950,67 Punkten (+0,93 Prozent) nicht überwinden. Der X-Dax steht nun mit 10.960 Punkten weiter kurz davor.

Ihr Ulrich W. Hanke


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Foto: red

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