Guten-Morgen-Briefing, 10.11.2015: Unglücksbringer Facebook

BRIEFING | Guten Morgen. Was beschäftigt die Märkte, die Medien und mich? Dieser Frage will ich an dieser Stelle regelmäßig nachgehen.

ulrich-w-hanke-boersianer-info Facebook macht unglücklich. Nicht Aktionäre, die haben in den vergangenen zwölf Monaten 61,3 Prozent Rendite eingefahren (Achtung, das Risiko ist auch entsprechend: KGV von 49,6). Sondern Nutzer sind unglücklicher! Wie jetzt durch eine Studie herauskam, für die in Dänemark hunderte Menschen eine Woche lang auf das Soziale Netzwerk verzichteten.

Schon der Versuch, eine Woche lang auf die Droge Facebook zu verzichten, war für die Hälfte der 1095 Teilnehmer der Studie des Happiness Research Institute in Kopenhagen sicher eine Herausforderung. Das Facebook oft Zeitverschwendung ist, wissen wir alle. Es ist aber auch so, dass das Netzwerk Neid schürt und Frust verursacht. Wir vergleichen uns darin ständig mit unseren Facebook-Freunden, die natürlich nur schöne Urlaubsfotos und andere tolle Sachen posten. Das erzeugt bei uns den Eindruck, die anderen würden ein besseres Leben führen.



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Das kann man eins zu eins auf Aktieninvestments übertragen. Auch hier unterliegen wir oft einer selektiven Wahrnehmung (Stichwort: Behavioral Finance). Dieser Effekt kommt besonders dann zum Tragen, wenn wir uns für eine Aktie entschieden haben, sie kaufen und sie dann im Kurs fällt. Um unsere Entscheidung zu rechtfertigen, nehmen wir daraufhin nur noch die Nachrichten wahr, die positiv für das Unternehmen sind. Richtig wäre, sich einzugestehen, nicht alle Aktieninvestments, die wir tätigen, sind ein Volltreffer. Müssen sie auch gar nicht. Es reicht, wenn wir bei zwei Drittel der Aktien richtig liegen.

Zahlen, die uns in unserer Meinung bestärken könnten oder die wir vielleicht ausblenden, gibt es heute von der Aareal Bank, Evotec, Julius Bär, Jungheinrich, Leoni und Symrise. Der Dax kämpft weiter mit der Marke von 11.000 Punkten, ist vorbörslich leicht im Plus, nachdem er gestern 1,6 Prozent auf 10.815 Punkte abgab.

Uns finden Sie bei Facebook übrigens unter: www.facebook.com/boersianer.info. Ach ja, und wir posten keine Katzenvideos, sondern wirklich Wissenswertes.

Ihr Ulrich W. Hanke


Zur boersianer.info-Ausgabe #43 geht’s hier:
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Foto: red

1 Kommentar

  1. Na ja. Alles was übertrieben wird, ist ungesund (Essen und Trinken, Sport treiben, Fernsehen, Internet…….etc.) Der Umgang mit Facebook ist eine Frage der Disziplin. Das Zauberwort heißt „Maas halten“, sowohl zeitlich als auch inhaltlich. Dann wird man es „LIKEN“ oder nie mehr benutzen. Viel Spass allen Nutzern.

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