»Gold als Anlagealternative interessant«

ROHSTOFFE | Im Schatten des schlechten Jahresstarts der Aktienmärkten zogen die Preise für Gold und Silber an. Investmentanalyst Thorsten Proettel von der LBBW kommentiert.

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Die Anlagealternative Gold profitierte vom schlechten Start der Aktien in das neue Jahr und verteuerte sich etwas. Gefragt waren in den vergangenen Tagen vor allem physisch besicherte Goldfonds (ETCs). Die Emittenten dieser Wertpapiere kauften seit Jahresanfang gut 38 Tonnen im Gegenwert von knapp 1,4 Milliarden US-Dollar. Es ist sicherlich noch zu früh, um deshalb eine Trendwende auszurufen. Anleger dürfte die Entwicklung jedoch freuen. Im Gesamtjahr 2015 veräußerten die ETCs nach Angaben von Bloomberg noch knapp 137 Tonnen des Edelmetalls, was Mittelabflüssen in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar entsprach. 2014 betrug das Minus 164 Tonnen und im Crashjahr 2013 sogar 869 Tonnen.



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Der Konjunkturpessimismus traf zuletzt auch die vor allem industriell genutzten Edelmetalle Platin und Palladium, die sich um rund sechs Prozent beziehungsweise um gut zehn Prozent seit Jahresanfang verbilligten. Silber wurde zuletzt von Gold mitgezogen und hält sich deshalb in dieser Situation mit einem Plus von 1,6 Prozent idealtypisch in der Mitte. Für Anleger und für Rohstoffeinkäufer in Unternehmen bleiben die drei Weißen in den nächsten Monaten wahrscheinlich ein „heißes Eisen“. Auf der einen Seite sind die Notierungen in den vergangenen Monaten sehr viel stärker gefallen, als es die etwas reduzierten Konjunkturprognosen rechtfertigen würden. Für die von uns prognostizierte Erholung der Notierungen spricht auch die fundamentale Angebots-/Nachfragerelation. Wenn sich die Palladium-ETCs 2016 nicht wie im vergangenen Jahr auf der Verkäuferseite befinden sollten, dann dürfte der Markt ein deutliches Defizit aufweisen. Und im Fall von Platin wird der Preisverfall voraussichtlich erneut zu Minenschließungen führen. Auf der anderen Seite ist der allgemeine Abwärtstrend der Rohstoffpreise noch nicht gestoppt. Eine deutliche Verschlechterung der konjunkturellen Lage, von der wir bislang nicht ausgehen, hätte zudem das Potenzial für weiteren Preisdruck. Gemessen am Chance-/Risikoprofil scheint Gold unter den Edelmetallen für Anleger derzeit weiterhin am attraktivsten zu sein.


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Grafik: red

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