Dirk-Müller-Fonds beschert Anlegern 10 % Verlust

BÖRSENPROMI

MR. DAX | Der Dirk Müller Aktien Fonds ist ein Jahr alt geworden. Die Wertentwicklung des neuen Produktes ist allerdings kein Grund zum Feiern.

pm-ethos-1-jahr Dirk Müller, ein Börsenmakler, der immer auf dem Frankfurter Parkett gestenreich vor der Anzeigetafel stand, ist dadurch als Mr. Dax bekanntgeworden. Zwei Bestseller-Bücher zur Finanzkrise und zum 1×1 der Geldanlage (Crashkurs und Cashkurs) und viele TV-Auftritte in Talkshows machten aus Makler Müller schließlich Börsenpromi Müller. Es folgte ein Börsenbrief, den er größtenteils schreiben lässt und vor einem Jahr auch ein eigener Aktienfonds. Der Dirk Müller Premium Aktien Fonds (ISIN: DE000A111ZF1) startete am 17. April 2015 – kurz vor dem traditionellen schwachen Sommer (Stichwort: „Sell in May and go away“). Vermögensverwalter ist die Focam AG, Müller Berater und nicht Manager des Fonds. Ein Aktienfonds, der nach Value-Kriterien investiert, wie Sie es von Warren Buffett oder dessen Lehrer Benjamin Graham kennen.

Drei Besonderheiten hat sich Müller ausgedacht. 1.) Ein großes Anlegertreffen wie bei Buffett (beim ersten in Heidelberg kamen 500 Müller-Anhänger). 2.) Aktien werden nicht verliehen, das sei Teufelszeug. 3.) Die Managementgebühren sinken bei einem höheren Fondsvolumen – bei 100 Millionen Euro und bei 250 Millionen Euro . Der Fonds hat aktuell aber nur rund 75 Millionen Euro eingesammelt. Dennoch: Hut ab, vor der Marketingleistung von Müller.

Heute veröffentlichte seine Ethos GmbH eine Pressemitteilung zum ersten Geburtstag des Müller-Fonds. Man vergleicht sich mit dem Index MSCI World Value (Euro) und schneidet 4,93 Prozent besser ab, heißt es in der Mitteilung vom 4. Mai (Stand: 18. April 2016). Die tatsächliche, negative Gesamtrendite, wird in der gesamten Mitteilung allerdings verschwiegen und lässt sich erst im Anhang anhand einer Tabelle und eines Charts ablesen. Transparenz sieht anders aus! Hier ein bisschen Licht ins Dunkel: Wer in den Müller-Fonds zum Start 5.000 Euro investierte, der erhielt nach Abzug des Ausgabeaufschlags von vier Prozent Anteile für 4.800 Euro. Daraus sind bis gestern 4.520,16 Euro geworden. Mr. Dax hat seinen Anlegern also bisher einen Verlust von rund zehn Prozent beschert. Und dabei dürfte den Anlegern der Vergleichsindex ziemlich Wurst sein, zumal der Gesamtmarkt einen Value-Investor ohnehin nicht interessiert. (Fairerweise muss man aber noch den Drei- oder Fünf-Jahreszeitraum abwarten, bevor der Fonds vollends als durchgefallen gilt.)

Foto: red

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