Briefing: Daimler ex Dividende, Dax, Inflation bei 1,6 Prozent, Fracking, Achtung 1. April

GUTEN-MORGEN-BRIEFING

BRIEFING | Guten Morgen! Was beschäftigt die Märkte, die Medien und mich? Dieser Frage will ich an dieser Stelle regelmäßig nachgehen.

ulrich-w-hanke Gestern ging es 4,19 Prozent abwärts für die Aktie des Autobauers Daimler. Damit war sie der mit Abstand größte Verlierer im deutschen Leitindex Dax. Soweit, so richtig. Doch was ich dann bei einem großen Onlineportal, dessen Name ich hier mal nicht nenne, lesen musste, ist schon der Hammer. Grund für den Kursrückgang sei der Abgas-Skandal bei Daimler. Das ist natürlich völliger Quatsch! Die Daimler-Aktie verlor 3,03 Euro an Wert. Sie wurde gestern aber auch ex Dividende, also abzüglich der Gewinnausschüttung gehandelt – und diese lag bei 3,25 Euro. De facto ist die Aktie also eigentlich um 22 Cent im Wert gestiegen! Das entspricht einem Plus von 0,32 Prozent. Der Dax legte gestern um 0,44 Prozent zu auf das Jahreshoch von 12.256 Punkten. Der X-Dax deutet aktuell an, dass es nicht ohne kleine Rückschritte Richtung Allzeithoch geht. Der Index, der börsentäglich von 8 Uhr bis 9 Uhr und von 17.45 Uhr bis 22 Uhr berechnet wird, liegt bei 12.226 Punkten und damit 30 Pünktchen niedriger.

Wirklich eine Meldung wäre nicht der Dividendenabschlag bei Daimler nach der Hauptversammlung gewesen, sondern die Inflationsrate in Deutschland. Die lag vorläufigen Daten zufolge im März bei 1,6 Prozent, nach 2,2 Prozent im Februar und der Annahme der meisten Experte sie werde 1,8 Prozent betragen. Heute kommen dann die Verbraucherpreise aus Euroland. Auch da geht man von 1,8 Prozent aus (zuletzt 2,0 Prozent). Und auch die Prognose könnte zu hoch gegriffen sein. Gefühlt haben wir aber wieder eine dauerhafte Inflation. Übrigens lag der Rückgang vor allem an den Energiepreisen. Und – das haben nur wenige auf dem Zettel – durch Donald Trumps Rückwärtsrolle bei der US-Klimapolitik, werden auch die Vorschriften für die Fracking-Industrie gelockert. Mit anderen Worten, es dürfe in den USA noch mehr Erdöl aus den Schiefergesteinsschichten geholt werden, was natürlich den Ölpreis drückt. Da scheint die Opec ja fast schon machtlos…

Gefühlt rechnen viele Anleger übrigens auch damit, dass die EZB wie die US-Notenbank Fed die Leitzinsen bald erhöhen wird. Doch das wird vermutlich frühestens 2018 der Fall sein. Das sieht man offenbar ebenso bei den Sparkassen so. Die nun aus der Not teils Gebühren fürs Geldabheben an den Bankautomaten einführen, sind ihnen doch die Zinseinkünfte ausgefallen. Den Anfang machen 40 der 400 Sparkassen in Deutschland. Sauerei!

Unternehmensdaten gibt es heute unter anderem von Blackberry, Compugroup Medical, Erste Group Bank, Nemetschek und Wüstenrot & Württembergische. Neue Ratings für Frankreich, Malta, Niederlande und Spanien. Ganz nebenbei ist dann heute auch das erste Quartal 2017 vorüber. Lassen Sie sich Morgen also nicht in den April schicken! Ich wünsche Ihnen schon einmal ein schönes Wochenende,

Ihr Börsenstratege Ulrich W. Hanke

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