Selbsterfüllende Prophezeiung?



HANKES HANDELSBILANZ | Macht Charttechnik überhaupt Sinn und muss man sich alles zu eigen machen, was die Mehrheit glaubt? Die neue Ausgabe von boersianer.info stellt sich diese Fragen und bietet wieder eine tolle Mischung an Themen…

Ulrich_W_HankeKennen Sie das Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung, auf englisch self-fulfilling prophecy? Es geht darum: Erwartet jemand ein bestimmtes Verhalten von seinem Gegenüber, erzwingt er durch eigenes Verhalten genau dieses Verhalten. Der Begriff ist mehr als 100 Jahre alt. Erstmals erwähnt hat das Phänomen der österreichische Nationalökonom Otto Neurath 1911. Bekannt machte es aber erst der US-Soziologe Robert K. Merton ab 1948.

Verhaltensökonomie-Experte und VWL-Professor Hanno Beck, dessen Buch wir bereits in der vorherigen Ausgabe vorgestellt und empfohlen haben, geht auf die selbsterfüllende Prophezeiung in unserem Interview ein. Das Phänomen tauche bei Charttechnik auf. Diese würde nicht funktionieren. Da aber so viele Anleger daran glauben, dass sie durch die Kursmuster künftige Kursentwicklungen vorhersagen können, handeln sie entsprechend und siehe da, die Charttechnik funktioniert dann doch. Ein Dilemma. Wir halten es deshalb für wichtig, Stopp-Kurse nicht bei Marken der Chartisten zu setzen, weil diese besondere Aufmerksamkeit erfahren.

Auffällig ist aber auch, wie einig sich Fondsmanager, Ökonomen und Chefstrategen sind, was europäische Aktien angeht. Diese hätten ein deutliches Nachholpotenzial gegenüber US-Aktien und sind an der Börse noch deutlich niedriger bewertet. Das lässt uns aufhorchen. Kommt es hier nun zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, oder nicht? Kommt es vielleicht anders, als es die Mehrheit der Marktteilnehmer denkt? Oder liegt die Herde vielleicht richtig? Das kann natürlich niemand beantworten, denn in die Zukunft kann niemand schauen. In diesem Zusammenhang ordnen wir auch noch einmal die Signale ein, die Börsenpfarrer Uwe Lang einsetzt. Die Ampel steht übrigens unverändert auf Grün. Raimund Brichta, bekannt durch die N-TV-Sendung Telebörse, drückt es so aus: In zehn bis 15 Jahren sehe er den Dax bei 50.000 Punkten. Für ihn zählten mehr die großen Visionen.

Ein Blick in die Statistik verdeutlicht, 2014 wird mit großer Wahrscheinlichkeit so kurz vor dem Ende, ein unterdurchschnittliches Börsenjahr. Passend zur Adventszeit gehen wir dann auch auf Luxus-(Geschenke-)Hersteller ein und haben ein Gewinnspiel für Sie parat. Dabei gibt es 15 verschiedene Preise zu gewinnen, die alle etwas mit der Börse zu tun haben, beispielsweise das neue Buch von Uwe Lang oder auch alte effektive Stücke von der Indus Holding AG. Wir bedanken uns an dieser Stelle beim kostenlosen Magazin zu Historischen Wertpapieren und Finanzgeschichte, NONVALEUR Nachrichten | News, unserer Schwesterzeitschrift, für die Kooperation bei der Verlosung. Ihnen, viel Losglück und viel Anlageerfolg!

Ihr Ulrich W. Hanke, Chefredakteur boersianer.info

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1 Kommentar

  1. Ich glaube ja in „normalen“ Zeiten würden die europäischen Aktien nicht mehr steigen, weil das alle glauben und sie ja schon jeder im Depot hat. Aber was ist die Alternative? Richtig, es gibt keine!

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