Guten-Morgen-Briefing, 19.11.2015: Hauptsache bekannte Marke?

BRIEFING | Guten Morgen. Was beschäftigt die Märkte, die Medien und mich? Dieser Frage will ich an dieser Stelle regelmäßig nachgehen.

ulrich-w-hanke-boersianer-info Als Finanzjournalist erlebt man manchmal Erstaunliches und kann nur Kopfschütteln über manche Kollegen. Heute sollte eigentlich ein Gespräch mit einem Top-Fondsmanager stattfinden. Dessen Fonds schneidet besser als der Markt ab, ist besser als viele Produkte der Konkurrenz und mehrfach ausgezeichnet. Nur, das Problem des Fondsmanagers: Sein Arbeitgeber ist hierzulande völlig unbekannt. So hatte es die PR-Agentur auch schwer, genügend Interessenten für den Termin zu finden, der nun krankheitsbedingt abgesagt wurde.



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Gleiche PR-Agentur, andere Fondsgesellschaft, der Fonds unter dem Durchschnitt, und weil ein Mischfonds mit einer Rendite, die der einem Sparbuch ähnelt. Dreimal dürfen Sie raten… Die Fondsgesellschaft hat einen Namen und schon reichten die Stühle im Besprechungsraum gerade so für alle Journalisten.

Denken Sie: Was interessieren mich die Journalisten? Leider ist dies auch ein Phänomen, dem sich Anleger oft nicht entziehen können. Vergleichen Sie dazu mal unsere sehr erfolgreichen Musterdepots/Wikifolios unseres recht neuen Magazins mit denen der Konkurrenz. Verkehrte Welt.

Oft verstärken Hausbanken und große Vertriebskanäle noch die beschriebenen Effekte. Denn die großen Marken werden verkauft und gekauft, egal, wie deren Performance ist.

Verkehrte Welt herrscht auch beim Goldpreis. Der hat seinen tiefsten Stand seit sechs Jahren erreicht. Und der Boden, den viele, wie auch wir, kurzfristig ausgemacht haben, war wohl nur eine Zwischenetage. Es gilt bei Minenaktien weiter, sehr selektiv auszuwählen. Rohstoff-Unternehmen wie ThyssenKrupp stellen auch lieber ein neues Logo vor. Immerhin im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Stahlkonzern den operativen Gewinn (Ebit) um gut ein Viertel auf knapp 1,7 Milliarden Euro gesteigert. Der Ausblick ist dagegen von Konjunktursorgen belastet.

Kein Wunder also, dass die Aktienmärkte weiter auf der Stelle treten. Der Nikkei legte leicht, 1,07 Prozent zu. Der X-Dax auch und steht jetzt sogar knapp über der 11.000-Punkte-Marke.

Ihr Ulrich W. Hanke


Zur boersianer.info-Ausgabe #43 geht’s hier:
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Foto: red, Wikifolio

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