Der Wiener Weektrader Willert



PORTRAIT | Leo Willert verwaltet 18 Dachfonds, die er via computergestütztem Trendfolgesystem steuert. Er folgt großen Trends – eine Strategie, die vor allem Verluste begrenzt…

Leo Willert mag es schnell, ob bei seinem Hobby, dem Motorsport, beim Reden ohne Punkt und Komma oder beim Traden. Der Quereinsteiger ist etwas Besonderes in der Finanzbranche, weil er es zum Fondsmanager geschafft hat. Und weil er via Computermodell einmal die Woche, mittwochs und donnerstags mitunter sein gesamtes Portfolio umkrempelt. Der Fachmann spricht von einer Turn-Over-Ratio von 600 bis 800 Prozent pro Jahr. Zaubern kann aber auch der erfolgreiche Selfmade-Manager nicht.


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Willert folgt etablierten Trends, die er durch sein System ausgemacht hat. Dafür hat er – das betont er immer – eine Ausbildung bei Tradinglegende Van K. Tharp in den USA absolviert. Das vielleicht Wichtigste, was er dort gelernt hat: „Die Anlagestrategie muss zur Persönlichkeit des Traders passen“, sagt Willert. Er hat sich daran gehalten: Seine wöchentliche Handelsfrequenz und kurze Haltedauer passt perfekt zu ihm. Von „buy and hold“ hält er nichts, spricht von „buy and hope“. Mit seiner C-Quadrat-Tochter Arts Asset Management verwaltet Willert mittlerweile 2,8 Milliarden Euro in 18 verschiedenen Dachfonds, die alle auf seinem Trendfolgemodell beruhen. Das Flaggschiff, der C-Quadrat Arts Total Return Global AMI (ISIN: DE000A0F5G98) ist für neue Anlagegelder geschlossen, so beliebt ist der im März 2003 gestartete Dachfonds.

Willert investiert in aktiv verwaltete Fonds und in Indexfonds (ETFs). (Trends einzelner Aktien folgt er nicht, wie boersianer.info es etwa mit dem Momentum-Musterdepot erfolgreich macht.) Willert geht es primär um die Aktienquote. Und ihm geht es um die großen Trends: Russland, Asien, Neuer Markt, Biotech, Brasilien, China, Indien, zählt er auf. Dort hat die Strategie auch ihre Stärken, wenn es nach unten geht, machen die Willert-Fonds den Abschwung nicht so stark mit. Der Trendfolger gibt sich zudem mit einer Trefferquote von knapp über 50 Prozent zufrieden. „Weil wir guten Trends lange folgen und uns schnell von Verlusten trennen. Das führt dazu, dass die durchschnittliche Gewinnposition doppelt so groß ist, wie die Verlustposition.“ Das reicht dann, um über zehn Jahre 6,9 Prozent Rendite pro Jahr zu erzielen… Man muss an ihn und sein System glauben. Deshalb halten wir im Fonds-Musterdepot auch am C-Quadrat Arts Best Momentum T (ISIN: AT0000825393) fest, obwohl er im Minus ist.

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