Briefing: Microsoft und Midea überraschen, Apple und Gerry Weber enttäuschen

GUTEN-MORGEN-BRIEFING

BRIEFING | Guten Morgen! Was beschäftigt die Märkte, die Medien und mich? Dieser Frage will ich an dieser Stelle regelmäßig nachgehen.

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Börsenstratege Ulrich W. Hanke

Überraschung! Die Softwareschmiede Microsoft will das Karrierenetzwerk LinkedIn für 196 US-Dollar je Aktie schlucken. Das entspricht insgesamt 26,2 Milliarden Dollar und war gestern noch ein Aufschlag von rund 50 Prozent. Eine Hammer-Nachricht. Und ein Schnäppchen, notierte die LinkedIn-Aktie doch im Februar 2015 noch bei bis zu 276 Dollar. Microsoft stellt sich damit breiter auf. Das ist als positiv zu bewerten. Zeitgleich stieg übrigens die Xing-Aktie – ohne weiteren Grund.

Apple kündigte derweil an, Siri im Herbst auf den Mac zu bringen. Und zog damit lediglich nach, Sprachsoftware ist bei der Konkurrenz Microsoft, Amazon und Google schon auf allen Geräten und Plattformen üblich.

Neues in Sachen Kuka: Der chinesische Investor will offenbar gar keine vollständige Übernahme des Roboterherstellers um jeden Preis. 49 Prozent der Kuka-Anteile sollen dem Haushaltsgerätehersteller Midea reichen, heißt es. Das riecht irgendwie nach Know-how-Transfer…

Im Zuge der momentanen Fed- und Brexit-Unsicherheit legt der Goldpreis seit Tagen etwas zu. Aktuell kostet die Feinunze des gelben Edelmetalls rund 1.280 Dollar. Der Anstieg könnte nach Morgen oder spätestens dem 23. Juni allerdings schon wieder der Vergangenheit angehören, wenn es zu einer Zinserhöhung und nicht zu einem EU-Ausstieg Großbritanniens kommt. Ich habe mich übrigens gestern via Facebook gefragt, was die Medien in den nächsten Tagen schreiben, wenn sie gestern schon titelten: „Brexit lässt Märkte zittern.“ Davon mal abgesehen, dass Märkte nicht zittern können, vermutlich müssen wir diese Zeile wohl noch mehrfach bis 23. Juni lesen.

Gerry Weber schließt das erste Halbjahr 2015/16 (Ende April) nach Plan ab und macht erste Fortschritte bei der Neuausrichtung, meldet die Modekette heute Früh. Der Umsatz stieg um 2,5 Prozent auf 443,6 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank dagegen deutlich von 36,2 Millionen auf 8,4 Millionen Euro. Grund: Ein Umsatzrückgang im margenstarken Geschäft mit der Marke Gerry Weber und anhaltend hohe Fixkosten sowie expansionsbedingte Aufwendungen bei der Tochter Hallhuber.

Zur Hauptversammlung kommen in Deutschland heute die Aktionäre von Brenntag, Cancom, Centrotherm, Evotec und SLM Solutions zusammen. Der X-Dax notiert nur leicht im Minus, jedoch unter der 9.600-Punkte-Marke bei 9.595 Punkten. Der Nikkei schloss ein Prozent im Minus bei 15.859 Punkten. Weitere Impulse kann es heute durch Konjunkturdaten aus Europa (Verbraucherpreise, Industrieproduktion) und den USA (Einzelhandel, Exportpreise, Lagerbestände) geben.

Ihr Ulrich W. Hanke

Foto: red


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