IT-Panne bei Comdirect und VW-Skandal in Kanada (#100)

GUTEN-MORGEN-BRIEFING

BRIEFING | Guten Morgen! Was beschäftigt die Märkte, die Medien und mich? Dieser Frage gehe ich an dieser Stelle regelmäßig nach.

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Börsenstratege Ulrich W. Hanke

Die IT vieler deutscher Banken gilt als veraltet. Es ist noch nicht lange her, da „freuten“ sich Kunden der Deutschen Bank über doppelte Buchungen zum Monatsbeginn. Zum Brexit-Referendum brach dann das System von Consors Bank unter der Vielzahl an Aufträgen zusammen. Heute Morgen konnten Kunden der Comdirect Bank auf fremde Konten zugreifen, Überweisungen und Umbuchungen tätigen sowie fremde Kontostände sehen – laut Comdirect sei dies alles aber nur zwischen Depot- und Girokonto und nicht zwischen zwei fremden Konten möglich gewesen. Mehr Vertrauen wird die Meldung den Online-Banking-Verweigerern nicht geben. Als Argumentationsgrundlage für Bargeldabschaffungsgegner dient das Beispiel allerdings auch nicht. Denn die meisten Deutschen halten Buchgeld für sicher als Bargeld. Kein Wunder, ist der 100- oder 50-Euro-Schein verloren, ist er unwiederbringlich weg anders als etwa eine Fehlbuchung.

Der Dax wird um 9 Uhr etwas schwächer erwartet (X-Dax: 10.026 Punkte). Während der Dow Jones gestern rund ein Prozent aufs Schlusskurshoch von 18.533 Punkten zulegte und auch der Nikkei heute fester schloss. Vielleicht geben die ZEW-Konjunkturerwartungen, die um 11 Uhr verkündet werden, einen Impuls.

Schlechte Nachrichten gibt es indes für VW, denn der Wolfsburger Autobauer muss im Zuge des Abgasskandals vermutlich auch in Kanada Milliarden als Entschädigung zahlen, wie jetzt in den Medien aufpoppt. Der durch seine Werbung bekannte Online-(Schuh-)Händler Zalando erhöht nach einem guten zweiten Quartal seine Gewinnprognose fürs Gesamtjahr. Die Gewinnmarge soll auf 4,0 bis 5,5 Prozent nach 3,6 Prozent 2015 steigen. Übrigens trotz Steigerung keine Zahl, die die Aktie attraktiver macht! Vor einem Gewinnrückgang warnt unterdessen Novartis. Vor allem Generika und die Konkurrenz für das Leukämiemedikament Glivec machen dem Schweizer Pharmakonzern zu schaffen. Weniger stark wächst Netflix (1,7 Millionen neue Kunden). Yahoo schreibt Verlust auch wegen dem Kauf von Tumblr. Und Rio Tinto meldet ein „robustes Quartal“.

Im Laufe des Tages kommen noch Zahlen von Johnson & Johnson, Philip Morris, Goldman Sachs und nachbörslich von Microsoft.

Zufällig bin ich dann gestern noch über eine Rezension meines neuen Buches „Börsenstars und ihre Erfolgsrezepte“ gestoßen, die Jens Rabe bei Youtube (www.youtube.com/watch?v=6ggjawvNd30) veröffentlicht hat, der mich zwar fälschlicherweise als Redakteur von Wirtschaft TV betitelt, aber ansonsten sehr gut herausgearbeitet hat, was dieses Buch so besonders macht.

Ihr Ulrich W. Hanke
Börsenstratege und Herausgeber von www.boersianer.info

Foto: red


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