Briefing: Der Brexit kommt – doch keine Panik! (#83)

GUTEN-MORGEN-BRIEFING

BRIEFING | Guten Morgen! Was beschäftigt die Märkte, die Medien und mich? Dieser Frage will ich an dieser Stelle regelmäßig nachgehen.

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Börsenstratege Ulrich W. Hanke

Schock. Wahnsinn. Hammer. Die Briten stimmen für den Brexit, den Ausstieg aus der Europäischen Union. Der Dax und alle anderen Aktienindizes weltweit werden deutlich schwächer starten, das ist klar. Der Nikkei verlor schon mehr sechs Prozent auf unter 15.000 Punkte. Der X-Dax notiert bei 9.216 Punkten, nach einem Dax-Schluss gestern von 10.257 Punkten. (Wie gut, dass es da zuletzt raufging.) Doch Panik ist ein schlechter Ratgeber an der Börse. Ist der Kursrutsch jetzt eine Kaufchance. Das wohl auch erst einmal nicht.

Der EU-Vertrag sieht einen Ausstieg innerhalb von zwei Jahren vor. Doch Ökonomen rechnen mit einem Prozess, der fünf bis sechs Jahre dauern könnte – eine lange, dreckige Scheidung, heißt es. Das sorgt längere Zeit für Unsicherheit. Auch an den Finanzmärkten – auf eine hohe Volatilität, eine große Schwankungsbreite der Kurse müssen wir uns erneut einstellen.

neue-zentrale-siemens Da treten heute andere Ereignisse und Termine völlig in den Hintergrund. So gibt es nachher auch einige makroökonomische Indikatoren. Der Ifo-Geschäftsklimaindex war im Mai gegenüber dem Vormonat überraschend von 106,7 auf 107,7 Punkte gestiegen. Heute um 10 Uhr gibt es den Wert für Juni. Moody’s gibt sein Rating für Deutschland, Griechenland und Österreich bekannt, die Hornbach Holding Quartalszahlen und Siemens eröffnet seine neue Zentrale in München (Foto) feierlich.

Die Deutsche Bank will offenbar Filialen schließen und 3.000 Jobs streichen und auch die Fusion der DZ Bank und WGZ Bank wird einigen Bankern ihren Arbeitsplatz kosten. Vielleicht kommt da etwas Entspannung, wenn Jobs aus London nach Frankfurt verlegt werden. Vielleicht fordert Schottland erneut seine Unabhängigkeit, vielleicht folgen nun weitere EU-Staaten mit ihrem Exit. Sicher ist, britische Pfund sollten wir derzeit nicht im Portemonnaie haben. Was europäische und weltweite Aktien angeht, heißt es erst einmal Ruhe bewahren.

Ihr Ulrich W. Hanke

Foto: red, Siemens


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